Zoi und Einhorn reviewed Selbstmitgefühl by Kristin Neff
Leider keine Empfehlung
No rating
Leider kann ich dieses Buch nicht weiterempfehlen. Ich habe das Konzept des Selbstmitgefühls in einer (seriösen) Fortbildung kennengelernt und finde es eine schöne und wirksame Ergänzung für meine Therapiearbeit. Dieses Buch wurde von einer Psychologieprofessorin geschrieben, die nach eigener Aussage dieses Thema federführend erforscht und vorangetrieben hat. Das Buch ist nicht für Fachpersonen geschrieben, aber wenn darin Dinge so sehr vereinfacht werden, dass impliziert wird, alle psychischen Krankheiten wären mit Selbstmitgefühl heilbar und es wären auch keine Psychopharmaka mehr nötig, finde ich das mindestens grob fahrlässig. Außerdem gibt es in dem Buch wiederholt statistische Fehlschlüsse, die man nach dem zweiten Semester Psychologiestudium erkennt. Schwierig. Auch wenn ich das Konzept grundlegend hilfreich finde und die Erfahrung mache, dass es eine gute Ergänzung in der Psychotherapie ist, finde ich es gefährlich, dass in dem Buch behauptet wird, auch schwere psychische Störungen wie Traumafolgestörungen und Essstörungen wären dadurch heilbar. Damit ignoriert die Autorin …
Leider kann ich dieses Buch nicht weiterempfehlen. Ich habe das Konzept des Selbstmitgefühls in einer (seriösen) Fortbildung kennengelernt und finde es eine schöne und wirksame Ergänzung für meine Therapiearbeit. Dieses Buch wurde von einer Psychologieprofessorin geschrieben, die nach eigener Aussage dieses Thema federführend erforscht und vorangetrieben hat. Das Buch ist nicht für Fachpersonen geschrieben, aber wenn darin Dinge so sehr vereinfacht werden, dass impliziert wird, alle psychischen Krankheiten wären mit Selbstmitgefühl heilbar und es wären auch keine Psychopharmaka mehr nötig, finde ich das mindestens grob fahrlässig. Außerdem gibt es in dem Buch wiederholt statistische Fehlschlüsse, die man nach dem zweiten Semester Psychologiestudium erkennt. Schwierig. Auch wenn ich das Konzept grundlegend hilfreich finde und die Erfahrung mache, dass es eine gute Ergänzung in der Psychotherapie ist, finde ich es gefährlich, dass in dem Buch behauptet wird, auch schwere psychische Störungen wie Traumafolgestörungen und Essstörungen wären dadurch heilbar. Damit ignoriert die Autorin die letzten Jahrzehnte weltweiter Forschung ihrer Kolleg:innen. Als Professorin sollte die Autorin zuallererst Wissenschaftlerin sein und trotzdem berichtet sie in dem Buch wie sie verschiedenen „Naturheiler“ aufsucht, um den Autismus ihres Sohnes behandeln zu lassen. Insgesamt also zu viele schwierige Punkte, als dass ich dieses Buch weiterempfehlen könnte. Ich habe mich am Ende wirklich durchgequält. Schade.